Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart
AIM Bulletin - Heft 116 ( 2019)
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Jean-Pierre Longeat OSB
Lectio divina
Von Kain zu Joseph oder die Erfindung der Brüderlichkeit
Jean-Michel Grimaud OSB
Perspektiven
• „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ – Vorschläge für die Benutzung. Erfahrungsbericht
Paul Stonham OSB
• Interview mit Mark Butlin OSB
Jean-Pierre Longeat OSB
• „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ – ein Instrument der Unterscheidung. Beispiel: Ausbildung
Christine Conrath OSB
• Der „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ verbunden mit einer lectio divina
Jean-Pierre Longeat OSB
• Der „Spiegel“ im Licht der Regel und des Lebens des hl. Benedikt
Geraldo González y Lima OSB
Christliches und Klösterliches Lebenszeugnis
Am Wirkungsort ermordet. Zur Seligsprechung der algerischen Märtyrer
Armand Veilleux OCSO
Liturgie
Musik als herausragendes Hilfsmittel, um Gott zu suchen und zu finden
† Dominique Catta OSB
Geschichte
Einblick in das Klosterleben in Madagaskar
Christophe Vuillaume OSB
Kunst und Kultur
Pater Alwin Schmid (1904-1978)
Pionier des modernen Kirchenbaus in Korea
Cyrill Schäfer OSB
Nachrichten
• Treffen der Benediktiner und Benediktinerinnen Ostasiens und Ozeaniens (BEAO)
Jean-Pierre Longeat OSB
• Intermonastischer Dialog (DIM-MID)
William Skudlarek OSB
• Communio Internationalis Benedictinarum
Thérèse-Marie Dupagne OSB
Leitartikel
Editorial

Diese ausgabe des bulletins ist etwas anders gestaltet als die sonstigen Nummern: Im Mittelpunkt steht dieses Mal ein Arbeitsheft, das vom internationalen Team der AIM zusammengestellt wurde und das die interne Diskussion der Klostergemeinschaften über heutige Herausforderungen anregen soll. Dieses Bulletin gibt neben den sonstigen Themen auch noch einige Hinweise, wie das Arbeitsheft genutzt werden kann. Das Arbeitsheft mit dem Titel „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ ist daher im Zusammenhang mit dieser Ausgabe des Bulletins zu lesen.
Ein Spiegel hilft dabei, sein eigenes Gesicht zu betrachten und es zu reinigen, damit der äußere Anblick erfreulich bleibt. Unser „Spiegel“ betrifft ganze Klostergemeinschaften. Jede Gemeinschaft ist eingeladen, dieses Instrument der Selbstwahrnehmung einzusetzen, das die Dinge auf den Punkt bringen und zu einer gemeinsamen Vision führen will, die von der gesamten Gemeinschaft geteilt werden kann. Unser „Spiegel“ muss in seiner Anwendung nicht auf Klostergemeinschaften beschränkt bleiben, sondern kann auch bei anderen Gemeinschaftstreffen eingesetzt werden, zum Beispiel bei monastischen Zusammenschlüssen und Zusammenkünften oder bei Kursen von Ausbildern.
Bei der Themenauswahl des „Spiegels“ wurden aktuelle Herausforderungen in den Mittelpunkt gestellt: Gemeinschaft, Führung, Ausbildung, Berufung, Arbeit, wirtschaftliche und finanzielle Stabilität und die Beziehungen zur Gesellschaft. Nach der Erfahrung des Internationalen AIM-Teams, das regelmäßig weltweit Klostergemeinschaften besucht, setzen sich viele Gemeinschaften intensiv gerade mit diesen Fragen auseinander. Denn bei manchen Situationen stellt sich eine Lösung nicht von selbst ein, sondern es bedarf einer grundsätzlicher Reflexion und vor allem ein vertieftes Verständnis, wie jedes einzelne Mitglied der Gemeinschaft und die Gemeinschaft selbst sich engagieren will. Bei solchen Überlegungsprozessen kann unser „Spiegel“ vielleicht hilfreich sein.
Es liegt auf der Hand, dass unser Arbeitsheft je nach Situation und Umfeld angepasst werden muss. Es stellt nur einen Ausgangspunkt dar, keine Lösung. Jede Gemeinschaft, die es benutzt, muss seinen Text für ihre Bedürfnisse umschreiben.
Wir unsererseits wollen mit diesem „Spiegel“ nur einen Vorschlag machen. Falls aber jemand dazu Nachfragen hat oder sich bei der Umsetzung beraten lassen will, kann er/sie uns gerne kontaktieren.
Unter den sonstigen Beiträgen dieser AIM-Nummer sei der Text von Abt Jean-Michel Grimaud (Landévennec) hervorgehoben, der sich mit dem Thema „Brüderlichkeit“ befasst. Daneben gibt es – wie immer – lesenswerte Beiträge unter den Rubriken „Liturgie“, „Klösterliche Lebenszeugnisse“, „Geschichte“ oder aktuelle Informationen.
Jean-Pierre Longeat OSB
Präsident der AIM
Artikel
Von Kain zu Joseph oder die Erfindung der Brüderlichkeit
1
Lectio divina
Jean-Michel Grimaud OSB
Abt von Saint-Guénolé/Landévennec (Frankreich)
Von Kain zu Joseph
oder die Erfindung der Brüderlichkeit
Die brüderlichkeit wird in der bibel als Gnade und als Belastung geschildert. So ist sie Gnade, wenn der Psalmist ausruft: „Wie gut und wie schön ist, wenn Brüder miteinander in Eintracht leben“ (Ps 133,1). Sie wird zur Last, wenn Gott dem Kain die schreckliche Frage stellt: „Was hast du mit deinem Bruder gemacht?“ Zwischen der Einsamkeit des Kain und der Wiederherstellung brüderlicher Gemeinschaft durch Joseph, den Sohn der Rachel, liegt eine weite geistliche Landschaft, in die uns Gott einlädt, damit wir aus der Einsamkeit in die Gemeinschaft finden.
Wenn „Brüderlichkeit“ als hohes Gut empfunden wird, dann wohl auch deswegen, weil sie hart erkämpft werden muss. Denn die erste biblische Beschwörung der Brüderlichkeit entsteht aus einer verpassten Chance und einer tödlichen Verletzung heraus.
Der Philosoph Paul Ricoeur hat einmal gesagt: „Der Brudermord, der Mord an Abel, verwandelt die Brüderlichkeit von einer Naturgabe in eine ethischen Herausforderung.“ Diese Aussage ist hilfreich, denn sie stellt klar, dass Brüderlichkeit im biblischen Sinn sich nicht allein auf Blutsbande reduziert, sondern eine ethische und spirituelle Seite besitzt. Sie überschreitet geographische, ethnische, rassische, kulturelle und sogar religiöse Grenzen. Mit anderen Worten: Das Thema der Brüderlichkeit wird in der Bibel als universelle Frage behandelt und kreist um die Verantwortung für den Mitmenschen.
Dabei zeigt das Buch Genesis, das der Geschichte von Kain und Abel die Erzählung von Joseph und seinen Brüdern folgen lässt, wie Brüderlichkeit ein wesentliches Element ist, um zum Volk Gottes heranzureifen, und dass gerade diese Eigenschaft über die Identität des Gottesvolkes entscheidet.
Kain und Abel
„Der Mensch erkannte Eva, seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Kain. Da sagte sie: Ich habe einen Mann vom Herrn erworben. Sie gebar ein zweites Mal, nämlich Abel seinen Bruder. Abel wurde Schafbauer und Kain Ackerbauer“ (Gn 4, 1-2).
Diese Eingangsszene beschreibt eine Komplementarität zwischen den beiden Brüdern: der eine kümert sich um das Vieh und der andere um die Erde – beides sollte nicht in Konkurrenz stehen, sondern gemeinsam zum Wohlergehen beitragen. Allerdings lassen diese anfänglichen Worte auch schon einen Konflikt erahnen: Kain wird von seiner Mutter freudig mit den Worten empfangen: „Ich habe einen Mann vom Herrn erworben.“ Dagegen scheint die Geburt des jüngeren Sohnes zweitrangig, da ihm kein Willkommenswort entgegengebracht wird. Dieses Schweigen deutet auf eine gewisse Ungerechtigkeit hin, auch wenn sie nicht offen ausgesprochen wird. Das damit eingeführte Unbehagen verdeutlicht, dass die nunmehr beginnende Brüderlichkeit eine Herausforderung sein wird. Denn das Einzelkind muss nicht teilen, es ist Alleinerbe seiner Eltern und alleiniges Objekt ihrer Zuneigung. Durch die Geburt eines weiteren Kindes wird dieser überschaubare Rahmen gesprengt. Die Frage stellt sich, wie dieser Neuankömmling empfangen wird, welchen Platz er haben soll und wie man mit ihm teilt. Auch unsere Familien und Klostergemeinschaften haben die Erfahrung, dass die Aufnahme eines neuen Mitglieds konfliktträchtig sein kann, aber vor allem und in erster Linie fruchtbar ist und menschliche Reifung ermöglicht. Es handelt sich um eine frohe Botschaft, denn sie befreit von der Versuchung des Macht- und Besitztriebes. Diese Freiheitserfahrung verlangt allerdings auch eine gewisse Ablösung. Darauf deutet der Vorname des älteren Bruders Kain hin, der vom Verb „qanitî“ (ich habe erworben) kommt, das Eva bei der Geburt des Kindes ausspricht. Denn dieses Wort erinnert von Laut her an das Verb „qana’“, was „eifersüchtig sein“ bedeutet.[1] Von Anfang an verbindet sich also Brüderlichkeit, welche verlangt, dass dem anderen Raum geschenkt wird, mit der Eifersucht seitens desjenigen, der bereits da ist und seinen Platz bedroht fühlt.
Was ist das Schicksal des jüngeren Bruders Abel, auf den anscheinend niemand wartet? Sein hebräischer Name bedeutet „Hauch, Dunst, schwerelos, zerbrechlich, schwach und kraftlos“ und drückt daher schon die schwierige Situation des Abels aus.
An diesem Punkt schaltet sich Gott ein. Der Gott Israels offenbart sich als derjenige, der auf der Seite der Schwachen steht. Indem er die Opfergabe des Abels bevorzugt, stellt er den bislang ignorierten jüngeren Bruder in den Vordergrund als das Gegenüber von Kain, das dieser nicht länger übergehen kann. Diese unterschiedliche Behandlung der Brüder stellt die Gerechtigkeit wieder her, wird aber auch zum Ausgangspunkt mörderischer Rache. Denn Unterschiede einfach übergehen würde heißen, dass man die Wirklichkeit verneint. Die Wirklichkeit für Kain und auch für uns heißt nämlich anerkennen, dass wir nicht alle die gleichen Talente besitzen und wir die der anderen schätzen und annehmen dürfen, ohne uns deswegen minderwertig oder übergangen zu fühlen. Talente ergänzen sich vielmehr und stehen nicht in Konkurrenz zueinander. Mit seinem Handeln eröffnet Gott dem Kain die Chance, sich auf das Anderssein seines Bruders einzulassen und sich von seinem Allmachtsstreben zu befreien. Dies ist eine unerlässliche Voraussetzung, um Beziehung mit einem anderen herzustellen, und so zur vollen Menschlichkeit zu finden. Denn der Mensch, der auf Kommunikation angelegt ist, verwirklicht sich in der Beziehung.
Der Erzähler fährt dann fort: „Kain wurde sehr zornig und sein Blick senkte sich zu Boden“. Damit wird seine Eifersucht zur Sprache gebracht. Nach Paul Beauchamp bedeutet Neid, dass wir „darunter leiden, wenn etwas einem anderen gehört, und uns freuen, wenn wir andere davon ausschließen können.“[2] Doch Gott überl.sst auch den Kain nicht seinem narzistischen Leiden. Er redet ihm mittels eines kleinen Dialogs zu, in dem er Kain mitteilt, dass die Eifersucht an seiner Tür wie ein wildes sprungbereites Tier lauert, wenn er sie nicht überwindet. Er fordert ihn auf, diesen animalischen Trieb zu überwinden: „Du kannst ihn beherrschen!“ Denn nur so kann er das in ihm eingesenkte Gottesbild verwirklichen, wozu der Mensch berufen ist, der nach Genesis 1,26 über die wilden Tiere herrschen soll, also auch über diejenigen, die in seiner Brust eingeschlossen sind. Die Herausforderung, brüderlich zu handeln, meint also in erster Linie eine spirituelle Herausforderung. Bin ich stark genug, um es mit Gelassenheit auszuhalten, dass mein Bruder oder meine Schwester das erhalten, wonach ich mich verzehre?
Kain antwortet jedoch Gott nicht und verweigert sich einem Dialog, der ihm helfen könnte, seine Gewalt zu kanalisieren. Statt „aufzublicken“, wie Gott ihm nahelegt, eine Haltung, welche Zuwendung zu seinem Bruder und Brüderlichkeit ausdrücken würde, fordert er seinen Bruder auf, mit ihm hinauszugehen, wobei er ihn offensichtlich nicht einmal anblickt. Draußen angelangt, bringt Kain seinen Bruder um. Sein inneres Leiden, das er nicht ausdrücken konnte, hat sich in Gewalt entladen. Durch seine Weigerung, den Bruder anzublicken, zeigt Kain seinen Entschluss, den anderen nicht länger mehr als menschliches Wesen zu betrachten. Doch indem er dem anderen die Menschlichkeit abspricht, verliert er ein Stück seiner eigenen Menschlichkeit. Seine tierische Natur hat die Oberhand über die menschliche Seite gewonnen. Damit endet die erste biblische Thematisierung von Brüderlichkeit in einer Katastrophe. Kain bleibt allein mit seinem Leiden daran, dass er Brüderlichkeit nicht annehmen wollte.
Menschliches Streben führt zur Gier und schließlich in eine Sackgasse, wenn es nicht die Grenzen akzeptiert, die ihm gesetzt sind. Wenn Grenzen nicht mehr beachtet werden, können die persönlichen Wünsche derart überm.chtig werden, dass sie in den Lebensraum der Mitmenschen eindringen und alle möglichen Konflikte heraufbeschwören. Der andere wird zum Gegenstand, dessen ich mich nach Belieben bedienen kann, oder zum unliebsamen Konkurrenten, den ich loswerden muss. Da er nicht länger als Person wahrgenommen wird, gibt es auch keine Grundlage für eine echte Partnerschaft. Es ist bemerkenswert, dass die Benediktusregel derart auf dem Gespür für das rechte Maß und klare Grenzziehungen besteht. Darin findet sich eine weise Absage gegenüber Allmachtsfantasien und das Bestreben, die Brüderlichkeit zu fördern.
Bruder oder Schwester sein bedeutet, keinen Versuch zu unternommen, gegenüber dem anderen zu dominieren. Weder auf gewaltsame Art oder in der Form von sanfter Verführung. Echte Brüderlichkeit macht frei. Darauf weist auch die Geschichte von Joseph und seinen Brüdern hin (Gn 37,2-50,26).
Joseph und seine Brüder
Schon der Einstieg ist bedeutungsgeladen:
„Als Joseph siebzehn Jahre zählte, weidete er mit seinen Brüdern die Schafe und Ziegen. Er war Hirtenjunge bei den Söhnen Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters. Joseph hinterbrachte ihrem Vater ihre üble Nachrede“ (Gn 37, 2).
Joseph wird hier wie Abel als Hirte dargestellt. Hirte ist jemand, der seine Tiere ohne Gewaltanwendung betreut. Aus diesem biblischen Bild des Hirten entstand die symbolische Bedeutung des Beschützers, des Führers, welche schließlich in Jesus als Höhepunkt mündete, dem guten Hirten, der sein Leben für die Schafe hingibt.
Diese Einleitung enthält noch einen anderen interessanten Hinweis. Joseph hält sich nicht bei den Söhnen der Lea auf, der ersten Frau Jakobs, sondern bei denen von zwei Dienerinnen, welche seinem Vater gleichfalls Söhne geschenkt haben. Warum? Nach einer jüdischen Tradition habe der Vater Joseph, dem die bedrohte Einheit seiner Familie ein Anliegen war, einen Austausch zwischen den zwei Gruppen seiner Söhne schaffen wollen, also den Nachkommen seiner offiziellen Frauen Lea und Rachel und denen seiner Dienerinnen.
Man darf davon ausgehen, dass er eine Sonderrolle unter den Brüdern einnahm. Dies hängt sicher zu einem guten Teil damit zusammen, dass sein Vater ihn besonders bevorzugt. Zum Symbolobjekt der Eifersucht unter den Brüdern wird der schöne Ärmelrock, den ihm Jakob geschenkt hat: „Als seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr liebte als alle seine Brüder, hassten sie ihn und konnten mit ihm kein friedliches Wort mehr reden.“ Eifersucht bringt es mit sich, dass eine normale Kommunikation unmöglich wird.
Die folgenden Ereignisse sind bekannt: Joseph wird in die Zisterne geworfen und als Sklave nach Ägypten verkauft, wo seine Weisheit und seine Begabung als Traumdeuter dazu führen, dass er providentiell zum Oberaufseher über alle Güter des Pharaos wird. Der Erzähler hebt beim Bericht über Josephs Abstieg und Wiederaufstieg immer wieder hervor, dass „der Herr mit Joseph“ war. Gelebte Brüderlichkeit meint auch, über manchmal lange Zeiten die Zurückweisung von Schwestern und Brüdern zu erdulden, ohne sich dadurch niederschlagen zu lassen, weil man sich in der Hand Gottes geborgen weiß. Brüderlichkeit in diesem Verständnis beinhaltet auch die Prüfung und den Misserfolg, der mit Geduld und Hoffnung durchlebt wird. Hervorgehoben sei auch der Unterschied zwischen Joseph und seinen Brüdern: auf der einen Seite Weisheit, auf der anderen Leidenschaft. Brüderlichkeit gewinnt man nicht, indem man sich von Emotionen beherrschen lässt, sondern indem man sich weise und vernünftig verhält.
Joseph stellt bei verschiedenen Begegnungen, als seine Brüder zur Nahrungssuche nach Ägypten kommen, unerkannt ihre Bruderliebe auf die Probe. Das führt dazu, dass Judas darum bittet, anstelle des jungen Benjamin (wie Joseph ein Sohn der Rachel) als Sklave in Ägypten bleiben zu dürfen. Dies bezeugt eine innere Wandlung der Brüder, welche durch die durchlebten Schwierigkeiten bewirkt wurde. Als Joseph diese wieder gewonnene Brüderlichkeit sieht, kann er sich den Brüdern zu erkennen geben. Dabei erklärt er ihnen, dass ihr Vergehen ihm gegenüber von Gott in providentieller Absicht zum Guten geführt hat, da die gesamte Familie vom Hungertod bedroht ist: „Denn um Leben zu erhalten, hat Gott mich vor euch hergeschickt“ (Gn 45,5). Die wiedergefundene Brüderlichkeit ist nicht weniger wichtig als die Rettung vor dem Hunger. So kann der Bericht damit enden, dass die Brüderlichkeit den Neid überwunden hat. Daraus entspringt dann der abschließende Dank an Gott, der böse Taten zum Guten gewendet hat.
Brüderlichkeit erscheint somit als Geschenk Gottes. Man wird auch feststellen, dass Joseph in ausgesprochen behutsamer Weise beim Bericht über die von ihm durchlittenen Erlebnisse den Brüdern keinerlei Vorwurf macht. Er verzichtet auf Rache für das Böse, das sie ihm zugefügt haben. Dieser Verzicht auf Rache beendet den Kreislauf der Gewalt. Schon bei einer früheren Gelegenheit, als er von der Frau des Potiphars fälschlich beschuldigt wurde, zog Joseph das Schweigen der Anklage vor und überlie. seine Sache Gott. Diese Haltung des wehrlosen Gerechten, die Joseph einnimmt, ist ein wirkkräftiges Samenkorn für Versöhnung und Brüderlichkeit. Dank ihrer können die Brüder des Josephs ihre Schuld erkennen und ihn um Verzeihung bitten. Als ganz am Schluss der Erzählung Jakob stirbt, der Vater aller, überbringen die Brüder Joseph als letzten Willen des Vaters: „Vergib deinen Brüdern ihre Untat und Sünde, denn Schlimmes haben sie dir angetan“ (Gn 50, 17). Durch diese anklagenden Worte gestehen auch die Brüder unausgesprochen ihre Schuld ein und überlassen Joseph die Entscheidung, ob er ihnen wahrhaft vergeben und damit auch zugeben will, dass ihr Verhalten ihn verletzt hat. Joseph muss weinen, als er diese Worte hört, und zeigt ihnen damit seine Verletzlichkeit. Die Vergebung ist mehr als Lossprechung; sie ist gegenseitige Heilung von Täter und Opfer. Damit öffnet sie den Weg zu echter Brüderlichkeit.
Die Einsamkeit, in welche Joseph durch seine Verstoßung geriet, war im Grunde mit Leben erfüllt, weil der Herr bei ihm war. So deutet der Erzähler an mehreren Stellen an. Diese belebte Einsamkeit hat ihm letztlich ermöglicht, die Gemeinschaft mit seinen Brüdern wieder herzustellen. Brüderlichkeit wird damit zu einer geistigen Frucht eines Lebens, das auf der Gottesliebe gegründet ist.
Sowohl die Evangelisten als auch die Kirchenväter sahen in Joseph einen Typos, der auf Christus vorausweist. Denn auch dieser wurde von den Seinen verworfen, weil er gerecht und fromm war, wodurch er zum Grund ihres Heiles wurde. Indem er sie rettet, erweist er sich wahrhaft als ihr Bruder und wurde so zum Vorbild jeder Form von Brüderlichkeit. Das Johannesevangelium hat das genau erfasst, da dort Jesus seinen Jüngern erst nach der österlichen Auferstehung den Titel „Bruder“ schenkt. Als er sich Maria Magdalena offenbart, trägt er ihr die Botschaft auf, dass er lebt, und benützt dabei die Worte: „Geh und sage es meinen Brüdern“ ( Joh 20,17).
[1] André Wénin, D’Adam à Abraham ou les errances de l’humain, Lecture de Genèse 1, 1 – 12, 4, Cerf, Paris, 2007, p. 140.
[2] Paul Beauchamp, Psaumes nuit et jour, Seuil, Paris, 1980, p. 72.
„Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ – Vorschläge für die Benutzung
2
Perspektiven
Paul Stonham OSB
Abt von Belmont (England)
Mitglied des AIM-Teams
„Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ –
Vorschläge für die Benutzung
Erfahrungsbericht
Ich habe den „spiegel“ bereits mit einigen Gemeinschaften auf zwei Kontinenten und in verschiedenen Sprachen erprobt. Auch wenn ich eigentlich eingeladen war, Exerzitien in traditioneller Form durchzuführen, schien es mir sinnvoller, den „Spiegel“ einzusetzen und die Gemeinschaft zu ermutigen, sich auf eine ernsthafte Diskussion über heutige Herausforderungen des Ordenslebens einzulassen.
Der „Spiegel“ besteht aus einer Einleitung, einigen allgemeinen Ausführungen zur heutigen Entwicklung der Welt und der Klöster, worauf sieben kurze Kapitel mit unterschiedlichen Themen folgen. Das siebte Kapitel, das sich mit den Beziehungen zur Welt befasst, ist in zwei Teile gegliedert. Alle Kapitel enden mit einer Fragenliste, welche die Grundlage für einen internen Dialog und eine Diskussion innerhalb der Gemeinschaft bilden kann. Das Arbeitsheft enthält genügend Anregungen, um sieben Sitzungen bestreiten zu können. Viele Gemeinschaften werden auch andere Themen einbringen, welche für die wichtig sind und eine besondere Herausforderung für die heutige Zeit darstellen.
Ich beginne jedes Treffen mit einem Gebet, worauf eine Einführung von ungefähr 15 Minuten folgt, die sich mit dem Thema befasst, welches anschließend durch eine Gemeinschaftsdiskussion vertieft werden soll. Dann wird die Gemeinschaft in Kleingruppen unterteilt oder auch in Zweiergruppen, welche Zeit zum Austausch erhalten. Anschließend werden im Plenum über etwa eine halbe Stunde die Beiträge der Kleingruppen vorgestellt und diskutiert. Diese Schlussdebatte ist immer sehr lebhaft und zieht sich nicht selten in die Länge, bis die Glocke zur Mahlzeit oder zum Gebet ertönt. Private Diskussionen finden nicht selten noch über den ganzen Tag hinweg statt.
Ich passe jedes Mal meine kurzen Einführung den jeweiligen Umständen des Landes oder der Gemeinschaft an. Dabei frage ich auch, ob es vielleicht andere Themen gibt, über welche die Kleingruppen diskutieren wollen. Alle sollen sich frei fühlen, die sie betreffenden Fragen selbst zu wählen oder auch ein ganzes anderes Thema anzuschneiden.
Was immer wieder erstaunt, ist das lebhafte Interesse in den Klostergemeinschaften, sich auf einen Dialog und eine Diskussion einzulassen. In einem Kloster formulierte dies ein Mönch folgendermaßen: „Die heutigen Mönche wollen gehört werden.“ Das ist für mich zum tragenden Motiv meiner Einkehrtage mit Klostergemeinschaften geworden.
Interview mit Mark Butlin OSB
3
Perspektiven
Jean-Pierre Longeat OSB
Präsident der AIM
Interview mit Mark Butlin OSB
Mönch von Ampleforth und Mitglied des AIM-Teams
Pater Mark, seit 34 Jahren arbeiten Sie für AIM. Können Sie uns aus dieser langen Erfahrung heraus sagen, was für Sie im Laufe der Zeit am wichtigsten geworden ist?
Für mich steht im Zentrum, dass innerhalb jeder Gemeinschaften und zwischen Gemeinschaften eine lebendige Verbundenheit besteht, dass eine geschwisterliche Gemeinschaft gelebt wird, gerade indem man den Alltag miteinander teilt.
In welchen Regionen sind Sie am meisten unterwegs?
Vor allem in Südafrika, Nigeria, Angola, Indien, Sri Lanka, Philippinen, Japan, Indonesien, Äthiopien und Vietnam.
Wie schätzen Sie das Arbeitsheft „Spiegel des Klosterlebens“ ein, das vom AIM-Team gemeinsam erarbeitet wurde?
Dieses Dokument will den Schwestern und Brüdern bei der Reflexion über ihr Leben helfen. Dabei werden eine Reihe von Punkten genannt, welche bei der Orientierung helfen können. In jeder Gemeinschaft gibt es Probleme und Erfolge. Leicht verfällt man in einen geistlosen Lebensstil, bei dem das Ziel des Handelns und des Lebens ganz aus dem Blickfeld verschwindet. Unsere regelmäßigen Strukturen verführen zu automatisierten Gewohnheiten.
Beispielsweise wird in manchen Ländern der pastorale und missionarische Einsatz unterstrichen, wobei dann das monastische Charisma nicht selten unterschätzt wird. Die Folge ist, dass die monastische Formung ziemlich oberflächlich ausfällt.

Bei welchen Gelegenheiten konnten Sie den „Spiegel“ einsetzen und mit welchem Ergebnis?
Ich konnte den „Spiegel“ bei einer Sitzung des ISBF[1] in Indien einsetzen: Dabei bezog ich mich auf die sieben Punkte des „Spiegels“, wobei es zwar wenig Diskussion gab, aber doch offensichtlich Interesse. Im Rahmen der ISBF treffen sich vor allem die Oberen und Ausbilder der zahlreichen Klostergemeinschaften von Indien und Sri Lanka. Eine ganze Reihe der Teilnehmer zeigte sich offen dafür, dass unser Arbeitsheft eine vertiefte Diskussion über Kernfragen des Klosterlebens heute ermöglichen will.
Was würden Sie einen Einsatz des Arbeitsheftes empfehlen?
Man sollte Fragen stellen, die sich überall aufdrängen, beispielsweise zum klösterlichen Leben. Bei einer Kultur mit gewissen charakteristischen Eigenheiten sucht man nach Problemen, die eben dort vorherrschen. In jedem Kontext muss man die dort vorhandenen Widerstände und Hilfestellungen in Betracht ziehen.
Unser Text ist eher allgemein formuliert, wie kann man ihn den Umständen anpassen?
Wer den Text präsentiert, sollte in der Lage sein, ihn in die konkrete Situation der Gemeinschaft vor Ort zu übersetzen. Man muss also den Text zum Leben erwecken und ihn den zeitlichen und örtlichen Besonderheiten anpassen. Ihn wörtlich durchzukauen würde kaum Sinn machen. Wie bei allen Texten der monastischen Tradition, angefangen mit den Wüstenv.tern, muss die lebendige Auslegung hinzutreten, damit das Überlieferte den konkreten Gegebenheiten angepasst wird. Bei unserem Arbeitsheft hängt daher viel von der Person ab, die es benützt und die dort enthaltenen Anliegen einer Gemeinschaft nahebringen will.
Welche Zukunft hat das Klosterleben? Und in welcher Form?
Das hängt wie immer vom Heiligen Geist ab. Klösterliches Leben ist ein wesentlicher Bestandteil der kirchlichen Überlieferung, wobei es natürlich auch andere genauso wichtige Formen des Zeugnisses gibt, wie kirchliches Gemeinschaftsleben sich in den Dienst des Gottesreiches stellen kann. Nach den Worten von Papst Franziskus vermitteln die Ordenstraditionen die evangelische Dimension des kirchlichen Lebens. Benedikt XVI. sagte einmal bei einer Würdigung von Johannes Klimakos: „Er drückt in Großbuchstaben aus, was die Welt in Kleinbuchstaben lebt.“ Die Zukunft wird davon abhängen, wie integrationsfähig Klosterleben gegenüber den Anliegen der Ortskirche und der jeweiligen gesellschaftlichen Kulturen ist, wie sehr es konkrete Menschen untereinander in Kontakt bringen kann, ohne sich nur mit Gedankenspielen zu begnügen. Für dieses Anliegen ist vor allem Gastfreundschaft aus einer Haltung der Offenheit heraus zentral.
Was hat Sie unter allen Ihren Erfahrungen bei AIM am meisten beeindruckt?
Mit dieser Frage kann ich nichts anfangen. Es ergeht mir damit ähnlich, wie wenn mich jemand fragt: Was ist musikalisch dein Lieblingsstück? Jedes Musikstück hat seinen ganz persönlichen Charme. Natürlich sagen mir einige mehr zu, aber ich möchte mich nicht entscheiden müssen. Doch kann ich sagen, dass mich am meisten die Begegnungen mit Menschen und Gemeinschaften bewegt haben.
Ich möchte auch hervorheben, dass mich zu Beginn meines klösterlichen Lebens die Begegnung mit großen Gestalten geprägt hat, die mir ihre monastischen Erfahrungen weitergegeben haben, was für mich eine schöne Form der Ausbildung war. Ich denke hierbei an Basil Hume, Denis Huerre, Antoine Bloom und Bernard de Soos. Alles sehr humane und ungewöhnliche Menschen. Ich durfte auch außergewöhnlichen Nonnen und Schwestern begegnen, die ein eindrucksvolles monastisches Zeugnis ablegten. Mir liegen auch viele Frauengemeinschaften am Herzen, die mich sehr geprägt haben.
Hinsichtlich der Verwurzelung in der örtlichen Kultur fällt mir vor allem Äthiopien als Vorbild ein. Die dort ansässigen Zisterziensergemeinschaften verbinden ein tief gelebtes Mönchtum mit einem intensiven Dialog mit der örtlichen Kultur. Darin zeigt sich eine Grundeigenschaft kirchlichen Wirkens. Die Altersfrage wird bei unseren Gemeinschaften stark überbewertet. Es ist gar nicht so wichtig, dass in einem Kloster viele junge Mönche leben. So gibt es im indischen Kloster Kurisumala viele reife Menschen, was sich in einem schönen Gemeinschaftsleben ausdrückt. Wo es reifes Menschentum gibt, finden sich auch mehr und mehr Berufungen ein.
Ein Gedanke eines syro-malabarischen Bischofs hat mich bei einem Besuch in Indien beeindruckt: „Man muss seine christlichen Wurzeln verstehen, um seine monastische Berufung zu leben.“ Noch vor der Berufung zu einem klösterlichen Leben liegt die Bereitschaft zu einem christlichen Lebensstil. Sonst fehlt dem Klosterleben die Wurzel und es wird langfristig kein angemessenes Zeugnis bieten.

[1] ISBF: The Indo Sri-Lankan Benedictine Federation.
„Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ – ein Instrument der Unterscheidung. Beispiel: Ausbildung
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Perspektiven
Christine Conrath OSB
Sekretariat der AIM
„Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ – ein Instrument der Unterscheidung. Beispiel: Ausbildung
Bevor ich bei aim eingestiegen bin, hatte ich bereits die Chance, mich mit Schwestern und Brüdern auszutauschen, die Klostergemeinschaften in der ganzen Welt besuchen. Auch ich reise nun viel. Diese Erfahrungen vermitteln einen weiten Horizont hinsichtlich der Realität heutigen Mönchtums. Die Lebensstile unserer Klöster sind unterschiedlich, aber das Grundanliegen ist immer gleich: Auf den Wegen der Gebote Gottes gehen unter der Führung des Evangeliums und gemäß den Weisungen der Regel Benedikts. Unser Ziel muss sein, dass wir alle – omnes pariter – in das Haus gelangen, in dem Gott uns sehnsüchtig erwartet.
Die benediktinische Vision ist zeitlos. Sie vermittelt unserer Welt, die um mehr Gemeinschaft ringt, wichtige Impulse. Wir müssen uns unbedingt dieser Wirklichkeit stellen und einen Prozess der Reflexion und der Bekehrung durchlaufen, der den Einzelnen ebenso wie die Gemeinschaft einbezieht. Statt ein Handbuch des Klosterlebens (erträumt, erhofft und schlecht und recht gelebt) zu erstellen, hat sich das internationale AIM-Team auf ein bescheideneres Ziel beschränkt und ein Arbeitsheft mit einigen grundsätzlichen Fragestellungen erstellt, nämlich sieben Themenkreise in einem kleinen Heft mit 32 Seiten. Jeder Themenkreis wird dabei in ähnlicher Weise präsentiert: eine allgemeine Darstellung, in der sich wohl jede benediktinische Gemeinschaft zum Teil wiedererkennen dürfte, und einige Fragen, um in eine Gemeinschaftsdiskussion einzusteigen. Der „Spiegel“ ist natürlich nur eine Arbeitshilfe, kein Text, der buchstabengetreu umgesetzt werden könnte.
Am Anfang steht das Thema „Gemeinschaft“ als Grundlage des benediktinischen Klosterlebens. Es folgt der Bereich „Führung“, denn ohne eine leitende Hand wird die Gemeinschaft nicht voranschreiten. Anschließend kommen einige aktuelle Anliegen: Ausbildung, Berufung, Arbeit, wirtschaftliche und finanzielle Stabilität und die Beziehungen zur Ortskirche und der Gesellschaft. Das wirkt zunächst einmal nicht sehr originell. Jedes dieser Minikapitel enthält drei Fragen. Warum? Wir sind uns eigentlich alle einig über den Wert des Klosterlebens, doch der Teufel steckt im Detail.

Als Beispiel wollen wir das dritte Kapitel über die Ausbildung heranziehen, die seit der Veröffentlichung von Cor Orans (verpflichtende Richtlinie der Religiosenkongregation für die kontemplativen Frauenorden) zu einem zentralen Anliegen geworden ist, denn die vatikanische Verlautbarung gilt als das „erste Dokument der Religiosenkongregation, das sich ernsthaft mit der Ausbildungsfrage auseinandersetzt.“ Nun zu den einzelnen Punkten, unter denen zunächst eine qualifizierte Klosterleitung und gut ausgebildete Novizenmeister genannt werden. Schon diese Kombination ist in einer Gemeinschaft nicht leicht aufzutreiben. Dann fällt die Feststellung, dass die Gemeinschaft der erste Ausbilder ist. Dies geschieht durch ihre Lebensart, die Richtigkeit des zu beobachtenden Verhaltens und die Ernsthaftigkeit ihres Gebetslebens. Wechseln wir doch einmal in die Ich-Form: Vom Beginn meines Klosterlebens bis zum Tod (usque ad mortem, RB Prol. 50) bin ich für meine eigene Ausbildung verantwortlich, denn diese entscheidet sich anhand meines Engagements im Gebet, bei der Lektüre, beim Studium, der Arbeit und im Gemeinschaftsleben. Es muss unterstrichen werden, dass keine Gemeinschaft ohne ernsthaftes Ausbildungsprogramm überleben kann, welches vom Einsatz jedes Klostermitglieds mit getragen wird, die eigene Berufung als Teil einer Gemeinschaft treu zu leben. Das Kloster ist eine Schule im Dienst des Herrn (RB Prol. 45) und ein Zentrum der Evangelisation. Jeder muss ein tiefes Engagement an den Tag legen und dauerhaft dazu stehen. Eine oberflächliche Haltung wäre hierbei unangebracht. Das entgegengesetzte Extrem ist der ganz auf Arbeit ausgerichtete Aktivismus, eine typische Erscheinung der Neuzeit. Unsere Vorfahren rackerten sich bei der Feldarbeit ab und seufzten erleichtert auf, wenn die Vesperglocke zum Gebet rief. Heute kann man ohne Anstrengung seine Arbeitszeit vor dem Bildschirm verbringen, so dass es schwer fällt, für das Gebet sein Büro zu verlassen. Es gibt in jeder Ausbildungsphase eine notwendige Zeit der Prüfung, welche mit einem tiefen Austausch zwischen Ausbilder und Kandidaten verbunden ist und in den auch die Mitglieder der Gemeinschaft eingebunden sind. Man wird nicht als Christ geboren, sondern wird es erst. Das Klosterleben ist eine Form, wie man sein Leben als Christ gestalten kann. Dabei ist eine ernsthafte Prüfung von Kandidaten unerlässlich. Man muss die Vorgeschichte eines Kandidaten kennen und seine Eignung zum Gemeinschaftsleben richtig einschätzen. In den Industriestaaten sind kinderreiche Familien selten. Die vielen Einzelkinder sind für ein Gemeinschaftsleben nicht sonderlich gut vorbereitet, das für ihr Ego nicht selten belastend wirkt. Die Hinweise zur emotionalen Reife sind gerade heute ganz wesentlich. In der Vergangenheit war die Kirche hier oft zu nachlässig.
„Wir müssen das Evangelium vorbildlich leben.“
Dieser Satz aus dem „Spiegel“ ist eine ziemliche Herausforderung. Wenn Christus im Zentrum meines Lebens steht, muss ich auch im Alltag das Evangelium ernsthaft befolgen, in der demütigen Annahme jedes Tages mit seinen jeweiligen Herausforderungen. Diese Kunst des klösterlichen Lebens erlernt man, indem man Beziehungen innerhalb der Gemeinschaft knüpft, wofür jeder verantwortlich ist.
Was das Studium betrifft, so waren die Schwestern schon zu lange von einem ernsthaften Studium der Theologie und der Philosophie ausgeschlossen, welche allein Priesteramtskandidaten vorbehalten schien. Mit der heutigen Lebensverlängerung ist es ein Muss, dass die Köpfe so geschult werden, dass sie auch in Zeiten innerer Dunkelheit in Gebet und Lectio auszuharren verstehen. Dazu sollte man die Klosterbibliothek richtig nutzen können. Eine Internetrecherche ist kein Ersatz für das Studium eines guten Buches. Angesichts dringender Gemeinschaftsbedürfnisse wird heute selbstverständlich in eine qualifizierte Ausbildung im technischen Bereich investiert, z.B. Buchhaltung und Betriebsführung. Vergessen wir darüber aber nicht die künstlerischen oder musikalischen Talente von Kandidaten, die auch einer Förderung bedürfen. Bei der Ausbildung sollte man nicht geizig sein.
Nach diesen allgemeinen Ausführungen nennt der „Spiegel“ einige klösterlichen Kernwerte:
„Das alles hat nur dann Sinn, wenn die Auszubildenden auch ein Gespür für die Bedeutung des Schweigens im klösterlichen Leben entwickeln; ein kontemplatives Gebet kann sich nur in einer Atmosphäre der Stille entwickeln. Kandidaten, die aus einer Welt voller Geräusche und ständiger medialer Ablenkungsmöglichkeiten kommen, müssen den Wert und die Schönheit des Schweigens erst einmal für sich entdecken, einer Einsamkeit mit Gott, der Herausforderung, beträchtliche Teile des Tages dem Gebet und der Lectio zu widmen.“
In diesem Abschnitt wird das Schweigen prägnant unterstrichen, worin sich das Unbehagen des AIM-Teams angesichts des Verlusts einer Kultur der Stille in unseren Klausurbereichen spiegelt. Wenn man sich im Klausurbereich begegnet und einander stumm zulächelt, so ist das Balsam für die Menschen, die dort leben. Setzen wir uns für diesen Schatz ein, der für unsere Nähe zum Herrn unerlässlich ist.
Nach solchen Ausführungen werden einige Möglichkeiten aufgezeigt, welche eine Gemeinschaftsdiskussion in Gang bringen können. Während die einleitenden Hinweise sich an alle Klostergemeinschaften richten und daher den jeweiligen Umständen entsprechend angepasst werden sollten, beziehen sich die Fragen auf das Hier und Jetzt. Im Kapitel 3 haben wir fünf Punkte für eine Diskussion ausgewählt:
1) Die Ausbildung obliegt idealerweise der gesamten Gemeinschaft, da Kandidaten das Klosterleben durch Osmose lernen. Stimmt das auch für meine Gemeinschaft? Kann ich mich mehr einbringen? Bin ich der Lectio, dem Gebet, den in meiner Profess angenommenen Verpflichtungen treu? Jeder sollte sich diese Fragen ehrlich stellen und beantworten.
2) Ausbildung kann man immer verbessern. Suchen wir gemeinsam nach Optimierungsmöglichkeiten: Bibelgruppen, gemeinsame Lectio, Austauschgruppen zu Lektürefrüchten wären kleine Schritte, um uns gegenseitig mitzuteilen, was uns gemeinsam im Dienst des Herrn bewegt.
3) Gibt es ausreichend finanzielle Unterstützung für die Ausbildung? In diesem Bereich kann sich Sparsamkeit unheilvoll auswirken. AIM könnte hier bei Bedarf auch unterstützen. AIM könnte hier bei Bedarf auch unterstützen.
4) Man darf die Frage der Auswahl nicht einfach übergehen. Leben bedeutet, eine Wahl treffen – nicht jeder ist für das Klosterleben geeignet. Hier sollten alle mit Aufmerksamkeit und kluger Unterscheidungsgabe bei der Prüfung mitwirken. Wenn ein Kandidat entlassen werden muss, sollte das besser möglichst schnell geschehen. Das verlangt insbesondere von kleineren Gemeinschaften Mut und Entscheidungskraft, um sich nicht an ungeeignete Kandidaten zu binden. Psychische Verwerfungen können auch in der Klausur nicht heilen, das Gegenteil ist vielmehr der Fall, wie die Erfahrung zeigt. Das gilt gleichermaßen für Männer- wie für Frauenklöster.
5) Wie kann Christus, der in unserer Mitte lebt, am besten bezeugt werden? Meinerseits möchte ich auf diese Frage folgendermaßen antworten: Gehen wir ans Werk, lasst uns diese Frage mit der gesamten Gemeinschaft überlegen, lassen wir uns von den Vorschlägen überraschen und erfreuen, die dann zum Vorschein kommen. Es könnte ein wunderbares Feuerwerk an Ideen entzünden!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

Der „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ verbunden mit einer lectio divina
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Perspektiven
Jean-Pierre Longeat OSB
Präsident der AIM
Der „Spiegel des Klosterlebens für die Gegenwart“ verbunden mit einer lectio divina
Ich konnte den text des „spiegels“ bereits bei klösterlichen Begegnungsrunden und Einkehrtagen einsetzen. Dabei schien es mir jeweils sinnvoll und wichtig, die Diskussion mit einer lectio divina zu beginnen, die thematisch zu den jeweiligen Kapiteln passte. Im Folgenden darf ich das an einigen Beispielen erläutern. Man kann natürlich auch andere Bibeltexte und Zugänge verwenden.
Einleitung
Im Zentrum des christlichen Klosterlebens stehen die Gottesund Nächstenliebe. Von diesem Fundament kann man nicht absehen. Über unser ganzes Leben hinweg offenbart uns Christus diese Liebe unter tausenderlei Formen. Sein Anruf hat uns aus der Bahn geworfen. Wir wollten darauf antworten, indem wir Glieder seines Leibes wurden, um so mit Gott und dem Heiligen Geist vereint zu sein. Mönch ist jemand, der Christus nichts vorzieht und alles aus Liebe zu Christus verrichtet, damit wir alle von den Früchten seines Leidens und seiner Auferstehung zehren können.
Jesus hat gesagt: „Kehrt um, den das Himmelreich ist nahe“ (Mt 4,17 et par). Für uns zählt zu den größten Herausforderungen, dass wir diese Einladung ganz ernst nehmen. Dafür ist eine radikale Umkehr nötig, die Bereitschaft, aus der Tiefe des Herzens heraus zu leben, von wo unser Leben in seinen Instinkten geprägt wird.
Dafür muss man vom Verstand zum Herz gelangen, damit diese gemeinsam die Logik der schöpferischen Liebe leben können und die Früchte einer solchen Haltung in der Bewährung im Alltag unserer jeweiligen gesellschaftlichen Umwelt ernten können. Die größten Herausforderungen unserer Zeit, auch der katholischen Kirche, sind mit dieser anspruchsvollen Arbeit der Umkehr verbunden.
1) Gemeinschaft
Am Abend vor seinem Leiden sprach Jesus das Gebet: „Alle sollen eins sein, so wie Du, Vater, in mir bist und ich in Dir“ ( Joh 17,21). Um „eins“ zu sein muss man „eins“ mit Gott sein. Das Liebesgebot hat zwei Richtungen und die zweite ähnelt der ersten: „Wer sagt, er liebt Gott, liebt aber den Bruder nicht, ist ein Lügner“ (1 Joh 4,20). Man staunt immer wieder darüber, wie wir schöne Reden über die Gottesliebe halten können, aber dabei nicht ernsthaft berücksichtigen, dass die Nächstenliebe gleichfalls zu unserem geistlichen Leben gehört.
2) Führung und Ausübung von Autorität
Bei der Frage der Autorität grenzt sich Jesus von der Herrschaft ab, wenn er sagt: „Der Menschensohn ist gekommen, um zu dienen, nicht um sich bedienen zu lassen“ (Mt 20,28 par.). Ausübung von Autorität verlangt, dass man vor seinem Gewissen eine solche Haltung verinnerlicht. Dafür braucht es Zeit und Geduld, damit eine echte Herzensverwandlung einen derartigen Dienst an jedem einzelen Mitglied der Gemeinschaft und an dieser als ganzer erlaubt.
3) Formation
Bei Jesus hängt Umkehr mit den Worten zusammen, die er beim letzten Abendmahl sprach: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit ihr untereinander so handelt, wie ich es getan habe“ ( Joh 13,15). Ausbildung betrifft nicht nur Wissensvermittlung, sondern verlangt eine persönliche Erfahrung. Erst auf dieser Grundlage führt sie zu einem Weg der Umkehr in unserer Liebesbeziehung und ermöglicht einen echten Fortschritt.
4) Berufungen
Christus selbst ruft uns seine Einladung zu, wie es auch im Prolog der Benediktsregel ausgesprochen wird: „An dich, wer immer du bist, richte ich meine Worte:“ „Komm, folge mir nach“ (Mk 10,21). Daher müssen wir uns auch nicht den Kopf über unsere Berufungen zerbrechen. Gott ruft und wir öffnen uns dafür, um die Früchte dieser Berufung zu ernten.
Menschen, welche den Ruf Gottes wahrnehmen, müssen zur Christusbegegnung ermutigt werden, die sie dann in unterschiedlicher Weise in ihr Leben übersetzen.
Unsere Klöster sind keine Anwerbstellen, welche um jeden Preis den Weiterbestand der Institution sichern sollen. Es sind vielmehr Orte, wo der Ruf Christi klar und deutlich vernommen werden kann. Jedem obliegt es selbst, wie er darauf antworten will entsprechend den damit verbundenen Formen von Unterscheidung. Bei dieser Unterscheidung können uns manche Mitglieder der Gemeinschaft helfen.
5) Arbeit
Christus ruft uns zu: „Arbeitet in meinem Weinberg“ (Mt 20,4). Für Benedikt besteht das ganze Leben des Mönches aus Arbeit, nämlich der Arbeit der Umkehr. Im frühen Mönchtum hieß dies praktiké. Dabei nimmt die contemplatio eine Sonderrolle jenseits der Arbeit ein. Doch Liturgie, lectio, körperliche und geistige Arbeit werden ausgeübt, damit sich das Werk des Herrn im Kloster vollende, welches eine Werkstatt und eine Schule im Dienst des Herrn ist.
6) Finanzielle Stabilität
In einem Gleichnis lobt der Herr einen ungerechten Verwalter, der sich Freunde mit unterschlagenem Geld verschafft (Lk 16,1-13). Man kann ein solches Gleichnisses durchaus kritisch sehen, wenn es sich um die finanzielle Stabilität unserer Klöster handelt. Das Anliegen des Gleichnisses besteht freilich darin, dass der Wert von Geld nicht übersch.tzt werden, sondern es vielmehr im Dienst einer brüderlichen Gemeinschaft stehen soll. Gute Verwaltung und finanzielle Stabilität sind für eine gesunde Entwicklung unserer Gemeinschaft unerlässlich.
7) Kloster und Welt
Mönche folgen wie alle Christen den Worten des Herrn: „Gott hat den Menschensohn nicht in die Welt gesandt, damit er sie richtet, sondern um sie zu retten“ ( Joh 17,14-18). Dann sagt er auch: „Ich bin in die Welt gekommen, doch ich stamme nicht von der Welt.“ Die Mönche befinden sich zwar in der Welt, aber ihre letzten Grundlagen sind eben nicht eine Welt ohne Gott. Darum leben sie eine gewisse Zurückhaltung, um zu prüfen, was sie tun sollen.
Zum Schluss
Natürlich gibt es auch viele andere Herausforderungen des klösterlichen Lebens. Jede Gemeinschaft und Kongregation muss hier ein eigenes Positionspapier für interne Diskussionen erarbeiten. Wir sind dazu berufen, das Liebesgebot durch eine Verwandlung unserer Wahrnehmungen und Entscheidungen aus der Tiefe unseres Herzens vorzunehmen. Die große Herausforderung für heute und morgen besteht darin, hierbei eine Perspektive für eine neue Welt zu entwerfen, welche das kommende Gottesreich zum Ausdruck bringt. Das verlangt einen echten inneren Austausch innerhalb der Gemeinschaft über die Annahme des inneren Feuers der göttlichen Liebe und über die konkrete Umsetzung durch unsere Organisationen, welche darauf beruhen. Wir hoffen, dass unsere Vorschläge bei dieser Herausforderung und den damit verbundenen Gemeinschaftsentscheidungen helfen können, damit wir zu glaubwürdigen Zeugen der Frohen Botschaft für die heutige Welt werden.
Der „Spiegel“ im Licht der Regel und des Lebens des hl. Benedikt
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Perspektiven
Geraldo González y Lima OSB
Internationales AIM-Team
Der „Spiegel“ im Licht der Regel
und des Lebens des hl. Benedikt
„Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht?“ (RB, Prol. 15)
Das arbeitsheft führt in versuchung, einmal mehr auf diese Frage zu antworten. Es wurde zwar für Gemeinschaften verfasst, damit diese es bei Zusammenkünften durcharbeiten und darüber diskutieren können, z.B. bei Konventtagen oder Exerzitien, aber man kann es durchaus auch als persönliche Lektüre verwenden.
Ganz allgemein ist anzuraten, zunächst einmal die Einführung zu lesen, der „Allgemeine Anmerkungen über die Welt von heute und das zeitgenössische Klosterleben“ vorstellt, damit man das Anliegen des Arbeitsheftes besser verstehen kann.
Am Schluss dieses Einführungsteils und ebenso bei allen folgenden Punkten findet sich jeweils eine Frageliste, die als Anregung dienen soll.
Jedes Thema verlangt eine gewisse Zeit an persönlicher Reflexion, worauf dann eine gemeinschaftliche Diskussion folgen kann, so dass – je nach Größe einer Gemeinschaft – man ungefähr zwei Stunden Zeit für jede Einheit braucht. Für jeden Abschnitt des Arbeitsheftes möchte ich im Folgenden einige Texte aus der Benediktsregel und dem zweiten Buch der Dialoge Gregors d.Gr. vorschlagen, welche gleichfalls bei der Reflexion behilflich sein können.
Nach solchen gemeinschaftlichen Reflexionen und Diskussionen können wir möglicherweise die Erfahrung des hl. Benedikt teilen, der „aus Wissen unwissend und aus Weisheit ungebildet“ (2. Buch der Dialoge, Prolog) war.
Vorschläge
„Allgemeine Anmerkungen über die Welt von heute und das zeitgenössische Klosterleben“.
Regel:
– Prolog
– Kapitel 73: Die Regel als Anfang unseres Weges zur vollen Gerechtigkeit.
Dialog :
– Prologue
– Kapitel 17: Wie der Gottesmann Benedikt die Zerstörung eines seiner eigenen Klöster voraussah.
– Kapitel 35: Wie er die gesamte Welt vor Augen sah und wie er die Seele des Bischofs Germanus von Capua zum Himmel aufsteigen sah.
– Kapitel 36: Wie Benedikt eine Regel für seine Mönche verfasste.
– Kapitel 37: Wie Benedikt seinen Mönchen den Zeitpunkt seines Todes voraussagte.
1. Gemeinschaft: „Gemeinschaftsleben aufbauen und in seiner Fülle leben“
Regel:
– Kapitel 1: Über die Arten der Mönche.
– Kapitel 3: Die Einberufung der Brüder zum Rat.
– Kapitel 4: Die Werkzeuge der geistlichen Kunst.
– Kapitel 5: Der Gehorsam.
– Kapitel 6: Die Schweigsamkeit.
– Kapitel 7: Die Demut.
– Kapitel 68: Überforderung durch einen Auftrag.
– Kapitel 69: Eigenmächtige Verteidigung eines Bruders.
– Kapitel 70: Eigenmächtige Bestrafung eines Bruders.
– Kapitel 71: Der gegenseitige Gehorsam.
– Kapitel 72: Der gute Eifer der Mönche.
Dialoge
– Kapitel 1: Wie Benedikt ein zerbrochenes Sieb wiederherstellte.
– Kapitel 2: Wie er eine große fleischliche Versuchung überwand.
– Kapitel 3: Wie er durch das Kreuzzeichen einen Trinkbecher zum Zerspringen brachte.
2. Führung: Aus- und Weiterbildung von Ordensleuten in Leitungspositionen
Regel:
– Kapitel 2: Der Abt.
– Kapitel 21: Die Dekane des Klosters.
– Kapitel 64: Einsetzung und Dienst des Abtes.
– Kapitel 65: Der Prior des Klosters.
Dialoge:
– Kapitel 5: Wie auf das Gebet des Gottesmannes eine Quelle auf einem Berggipfel entsprang.
– Kapitel 9: Wie Benedikt durch sein Gebet einen enormen Stein versetzte.
– Kapitel 22: Wie Benedikt durch eine Erscheinung den Bauplan des Klosters Terracina festlegte.
3. Ausbildung: Erstausbildung und Weiterbildung – die Ausbildung der Ausbilder
Regel:
– Kapitel 23: Das Vorgehen bei Verfehlungen.
– Kapitel 24: Die Ausschließung bei leichten Verfehlungen.
– Kapitel 25: Die Ausschließung bei schweren Verfehlungen.
– Kapitel 26: Unerlaubter Umgang mit Ausgeschlossenen.
– Kapitel 27: Die Sorge des Abtes für die Ausgeschlossenen.
– Kapitel 28: Die Unverbesserlichen.
– Kapitel 29: Die Wiederaufnahme von Brüdern.
– Kapitel 30: Die Strafe bei Mangel an Einsicht.
Dialoge:
– Kapitel 20: Wie Benedikt einen Gedanken des Stolzes bei einem der Mönche erkannte.
