Judith-Ann Heble OSB
Präsidentin der CIB
Schwerpunkte im Wirken der CIB
Seit dem Jahr 2014 besteht der Schwerpunkt der CIB im Bemühen, die gegenseitige Solidarität zu fördern. Im Wortlaut hört sich das folgendermaßen an: „Wir stehen in solidarischer Gemeinschaft mit den benediktinischen Nonnen und Schwestern auf der ganzen Welt. In Solidarität mit den schwächeren Gemeinschaften wollen wir gegenseitige Hilfestellung fördern, sei es durch mehr Zusammenhalt, personellen Austausch oder spirituelle und materielle Unterstützung.“ Dieses Ziel wurde sehr konkret, als CIB sich im September 2016 traf. Wir hatten vom zerstörerischen Erdbeben erfahren, das Mittelitalien am 24. August heimgesucht hatte. In der Folge kam es dann noch zu weiteren Erdbeben. Die CIB beschloss, dass die davon betroffenen 13 Benediktinergemeinschaften (1 Männer- und 12 Frauengemeinschaften) über ein Jahr hinweg in das Gebet eingeschlosssen werden sollten. So entwarfen wir einen eigenen Gebetskalender, der an alle Gemeinschaften rund um den Erdkreis gesandt wurde und unsere Gebetsunterstützung zusagte. Darüberhinaus wurden in den verschiedenen Regionen Geldbeträge für die italienischen Frauengemeinschaften gesammelt. Da auch noch in Zukunft finanzielle Hilfe benötigt wird, sind Sie weiterhin eingeladen, für die betroffenen Gemeinschaften zu spenden.
Ein Schwerpunkt der CIB lag auf einem vertieften Verständnis der Apostolischen Konstitution „Vultum Dei quaerere“ über das kontemplative Leben der Frauenorden, die Papst Franziskus am 29. Juni 2016 veröffentlicht hat. Bei einem Treffen der CIB im Jahr 2016 präsentierten Sr. Scholastika Häring aus Dinklage und Sr. Lynn McKenzie aus Cullman, Alabama (USA) als ausgebildete Kanonistinnen das Dokument mit vielen hilfreichen Einblicken in dessen Anliegen und Anfragen, in darin befindliche Lichtblicke und zentrale Punkte, über die sich Gemeinschaften im Klaren sein sollten, wenn sie ihre Konstitutionen überarbeiten. Diese beiden Schwestern trafen sich auch mit Prälat Hank Lemoncelli von der Religiosenkongregation am 8. September 2016, um sich mit ihm über Fragen auszutauschen, die bei der Besprechung mit den CIB-Delegierten aufgetaucht waren. Auch wenn die Religiosenkongregation die neuen Bestimmungen noch nicht veröffentlicht hat, beschäftigen sich bereits viele Gemeinschaften mit dem päpstlichen Dokument und überlegen sich, wie sie dessen Anliegen umsetzen können. Die CIB ist sich durchaus bewusst, dass die neuen Vorschriften auch Konsequenzen für ihren Aufbau und ihre zukünftige Leitung haben könnten.
Das nächste Jahrestreffen der CIB-Konferenz wird vom 8. bis 18. September 2017 in Südkorea stattfinden. Dort befinden sich viele Schwesterngemeinschaften, vor allem von den Tutzinger Schwestern und den Olivetanerinnen. Die Delegierten werden sich Zeit für Begegnungen nehmen mit den Gemeinschaften von Daegu, Busan und Seoul.
Im Endstadium befinden sich die Pläne für das 8. Internationale CIB-Symposium, das vom 6. bis 13. September 2018 in S. Anselmo in Rom stattfinden wird. Thema soll sein: „Alle sollen aufgenommen werden wie Christus“ (RB 53,1). Die Referenten stehen bereits fest und werden sich hauptsächlich mit dem Thema der Gastfreundschaft in der Heiligen Schrift und der Benediktsregel befassen. Zudem soll Gastfreundschaft inner- und außerhalb des Klosters vertieft durchdacht werden. Was heißt es, wenn ich selbst als Fremde in einer Gemeinschaft lebe oder wenn eine Fremde in der Gemeinschaft direkt in meiner Nachbarschaft lebt? Die Bedeutung von Führung soll beleuchtet werden, wobei Ausgangspunkt Benedikts Lehre sein soll, dass alle Mitglieder der Gemeinschaft zu lieben sind und niemand bevorzugt werden soll. Wenn wir uns mit Gastfreundschaft außerhalb des Klosters befassen, stoßen wir auf viele Fremde in Gestalt von Flüchtlingen, Armen und Angehörige anderer Religionen. Gibt es Probleme für unsere Gemeinschaften, wenn wir Gastfreundschaft praktizieren? Ein Planungsteam von sechs Schwestern/Nonnen wird die praktische Vorbereitung des Symposiums übernehmen und sich erstmals im März 2017 treffen. Das Symposium wird mit einer gemeinsamen Pilgerfahrt nach Subiaco enden, wo wir in festlicher Weise an unsere gemeinsame monastische Berufung erinnern wollen. Die Einladungen an die einzelnen CIB-Regionen werden Ende 2017 versandt werden. Für das Symposium erhoffen wir uns, dass im Geist geschwisterlicher Gemeinschaft mit dem männlichen Ordensteil auch einige Benediktineräbte unserer Regionen daran teilnehmen werden.